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Schicht für Schicht abblättern - Simone erzählt
Sie nahm an einer Gruppenfeier teil
Es war an der Zeit, dass ich, wie eine Zwiebel, Schicht für Schicht abwerfe. Von einer Freundin erfahre ich, wie sie ihre magische Reise während einer Trüffelzeremonie erlebt hat. Ihre Geschichte berührt mich, denn was wäre es für mich?
Ich laufe schon seit einiger Zeit mit einem unruhigen Gefühl herum: “Was hindert mich daran, ganz da sein zu dürfen? Wer bin ich, wenn all die Schichten, die ich mir selbst auferlegt habe, schmelzen dürfen, Schichten, die nie genug tun, nie genug sein können und immer mehr tun müssen? Es ist ein unbestimmtes, ruheloses Gefühl in mir, in dem ich gerne mehr Frieden finden/spüren würde.
Schamanismus
“Schamanismus” ist mein Lebensweg, ich habe drei Jahre lang alle möglichen Ausbildungen in diesem Bereich absolviert, auch über den Gebrauch von psychedelischen Drogen gelesen, sie aber nie selbst genommen. Ziemlich aufregend also, aber als ich höre, dass das alles sehr gut überwacht wird, melde ich mich an und lese alles über die Zeremonie auf der Website Truffle Ceremony.com.
Auch dass die Verwendung von Trüffeln legitim ist und schnellere und bessere Ergebnisse bringt als z.B. eine jahrelange Therapie, das fasziniert mich. Nicht eine Schicht langsam auflösen, sondern die ganze Zwiebel auf einmal.
Dann kommt die erste Schicht
Noch einmal schnell pinkeln, denn ich fühle mich schon etwas wackelig, dann halte ich mir das Pflaster vor die Augen und lege mich auf den Rücken auf die Matratze. Meine Gedanken gehen für einen Moment zu meinem Partner, ich kann ihn sehr gut spüren, wie viel er mir bedeutet, fühle Emotionen, aber vor allem Dankbarkeit! Dann drehe ich mich auf die Seite und sehe schon bald Farben, zuerst schwache Fäden, dann farbige, gerade Stäbe, die alle zu Quadraten werden, kleine Quadrate, größere Quadrate. Farben in allen möglichen Schattierungen, die immer deutlicher werden. Ich sehe Häuser und Straßen, wieder alle in Quadraten und verschiedenen Farben, jedes Quadrat hat seine eigene Farbe und ist umrandet, eine und alle Geometrie in allen möglichen Farben, das “Akasha-Feld???”
Die Erforschung der dunklen Orte
Und dann ist da noch Bart-Willems Satz in meinem Kopf: “Erforsche auch die dunklen Orte!” Ich rolle mich auf die Seite und spüre, wie sich meine Hände versteifen und verkrampfen. Ich spüre einen eisigen Schauer. Meine Hände und Finger werden eiskalt und wachsen zu langen weißen, spitzen Fortsätzen, die ebenfalls weiß strahlen. Plötzlich kämpfe ich mit all den Reptilien um mich herum, rolle mich in alle Richtungen, versteife mich und mache zischende und weitere seltsame Geräusche. Das ist eine weitere Ebene.
Inzwischen fühle ich mich von allen Seiten von den feinen Bediensteten abgefedert.
Die nächste Schicht wird abgeschält
Von hier aus spüre ich Gefahr, ich muss vorsichtig/aufmerksam sein! Die ersten zwei Tage meines Lebens war ich nicht sicher, danach brachte mich niemand mehr zum Lachen, erst nach sechs Monaten gelang es einer Tante von mir, mich zum Lachen zu bringen. Nach diesem Kampf beruhigt sich alles in mir und meine Neugierde gewinnt wieder die Oberhand.
Ich gehe auf Entdeckungsreise und erkunde vorsichtig den Raum. Die Musik ist wieder tonangebend und lässt mich von einem Gefühl zum anderen schießen. Mein Kuscheltier ist mein Kumpel, den ich ständig in meinen Fingern/Händen halte und mit ihm spiele. Ich werfe sie weg, nehme sie aber auch wieder mit. Er ist mein nie geborenes Kind, meine ungeborene Zwillingsschwester, meine verstorbene Schwester.
Pfützen
Dann muss ich pinkeln, stehe auf und werde von Danielle empfangen, lege meinen Kopf auf ihre Schulter, während ich unsicher singe und sie mich zur Toilette führt. Das fühlt sich wie ein Abenteuer an, denn ich befinde mich noch mitten in meiner Reise und meinen Erfahrungen, obwohl ich vage weiß, wo ich bin. Als ich zu meinem Platz zurückkehre, geht die Reise einfach weiter.
Brücke über unruhiges Wasser
Bei dem Lied “Bridge over troubled water” von Simon and Garfunkel höre ich meine Nachbarin traurig schluchzen und singe unter der Decke den Refrain des Liedes mit. Danach lehne ich mich noch eine Weile zurück, genieße und ruhe mich unter meiner Decke aus, die Augen noch geschlossen, und komme langsam wieder zu mir. Wenn ich aufstehe, werde ich wieder willkommen geheißen.
Hier soll ich ein ganzes Workout absolviert haben und war in den seltsamsten Positionen und in voller Bewegung! Ich betrachte mein Kuscheltier und habe das Gefühl, dass es völlig zerrissen worden sein muss, vor allem während meines Kampfes mit den Reptilien, aber es ist noch ganz und ich höre, dass ich mich sehr gut um es gekümmert habe und es nicht von mir weg war!
Auch hier entdecke ich später, dass eine gewisse Hemmung weg ist und ich mich freier/leichter fühle.
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